Im November 2015 unternahmen wir eine Safari-Reise nach Tansania. Es war eine Familienreise mit unseren Söhnen und ihren Freundinnen. Die Route hatten wir selbst geplant, organisiert wurde die Reise über Chamäleon-Reisen, Berlin, in Tansania führte sie der Reiseveranstalter Zara durch. Wir fuhren insgesamt 1400 km mit einem Safarifahrzeug. Der Fahrer war gleichzeitig der Guide. Die Reiseinformationen erfolgten auf Englisch.
Da die Kleine Regenzeit in diesem Jahr sehr früh war, wurden wir von einer grünen, herrlich anzuschauenden Natur überrascht.
Am Anfang und am Ende waren wir in Hotels untergebracht, überwiegend, wie geplant, in Wildcamps. Dabei handelte es sich nicht um einfache Unterkünfte sondern eher um Hotels aus großen Zelten. Die Verpflegung war gut und bekömmlich (chicken, beef, lamb, vegetables…) Überall war „Kilimanjaro“, „Safari“ oder „Serengeti“ zu haben. Dies sind drei wohlschmeckende tansanische Biersorten.
Die verschiedenen Reiseabschnitte stelle ich mit vielen Bildern dar.
1. Arusha Nationalpark
Nach der Landung auf dem Flughafen Kilimanjaro in Moshi besuchten wir zunächst einen Bauernmarkt im Ort USA River und den den Arusha Nationalpark. Die Weißen Colobus-Affen und die Flamingos der Momella-Seen sind hier die Besonderheit. In diesem Gebiet wurde 1962 der Film „Havarie“ mit John Wayne und Hardy Krüger gedreht.
2. Tarangire National Park
Hier erfolgte die erste große Überraschung. Nachdem sich schon etliche Tiere gezeigt hatten, kamen wir in eine große Elefantenwanderung hinein. Wohin man auch schaute, Elefantengruppen und -Familien waren unterwegs. Es waren mehrere hundert, vielleicht auch Tausend Tiere, ein Erlebnis sonders gleichen.
3. Lake Natron
Der Lake Natron ist der zweitgrößte Sodasee der Erde. Er ist abflusslos, flach und doppelt so groß wie der Bodensee. Im Frühjahr sind bei 2,5 Millionen Zwerg-Flamingos anzutreffen, weil sie dort Nahrung in Form kleiner Salinen-Krebse finden. Diese Tiere sind nur wenige Millimeter groß und rot gefärbt. Durch See erscheint das Wasser rötlich, selbst aus dem Weltraum. Wir sahen der Jahreszeit entsprechend weniger Tiere, hatten jedoch eine überaus erlebnisreiche Fahrt auf einer von Touristen wenig besuchten Route.
Bei der Weiterreise vom Natronsee zum Kleins-Tor der Serengeti, das nahe der Grenze zu Kenia ist, war die Wegstrecke durch vorhergehende Regenfälle gut bewässert. Häufig musste uns Jeep durch wasserführende Fuhrten fahren. Das war spannend und zeitintensiv.
4. Serengeti Nationalpark und Grumeti Game Reserve
Jetzt waren wir im wohl tierreichsten Gebiet Afrikas. 5 Tage konnten wir uns der Beobachtung von Tieren hingeben. Und wir sahen, was wir uns wünschten, große Katzen, Herden von Gnus, Elefanten, Antilopen, Gazellen…..
Wegen der Kleinen Regenzeit waren die Wege teilweise überschwemmt und verlangte die Aufmerksamkeit des „Drivers“. An einigen kleinen Bächen waren die Tsetse-Fliegen, welche die Schlafkrankheit übertragen können, anzutreffen. Jede 25. soll die Krankheit in sich tragen. Hier galt es aufmerksam zu sein und die Fliegen zu töten. Dunkle, mit Fliegen-Gift getränkte Fahnen sind vielen Parks zum Schutz der Touristen aufgehängt.
5. Massai
Der Besuch eines Massai-Dorfes gehört zu einer Reis in diese Gegend. Gesang und das tanzende Springen der Männer. Die einfachen Rundhütten dieser Vieh-Nomaden versetzen einen in eine andere Welt. Beim genaueren Hinsehen bemerkt man, dass die Elektronik ihren Weg auch hierher gefunden hat. Es gibt ja Solarstrom. Fast überall kann man in der Serengeti mit dem Handy telefonieren, das in den Camps zur Verfügung gestellte Wlan ist „kein Raubtier“.
6. Ngorongoronkrater
Der berühmte Ngorongoronkrater ist bei fast allen Veranstaltern im Programm.
„Der Ngorongoro ist ein Einbruchkrater am Rande der Serengeti. Er entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg in sich zusammenbrachDer Kraterboden liegt auf etwa 1700 Meter über NN und die Seitenwände sind zwischen 400 und 600 Meter hoch, so dass die Kraterkante auf etwa 2300 Meter liegt.[1] Der Durchmesser des Kraters beträgt zwischen 17 und 21 Kilometer. Insgesamt hat der Krater eine Fläche von 26.400 Hektar.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges siedelte der Farmer Adolf Siedentopf mit seiner Frau Paula aus Bielefeld im Ngorongoro-Krater und betrieb dort eine Farm mit Rinderzucht und Weizenanbau. Während dieser Zeit siedelte sich auch vorübergehend ein Massai-Stamm im Krater an, um sich gegenseitig bei der Rinderzucht und gegen die Angriffe der Raubtiere zu helfen. Seit dieser Zeit hat kein Mensch mehr im Ngorongoro-Krater dauerhaft gelebt, auch die Massai leben seitdem wieder außerhalb des Kraters. Sie wurden umgesiedelt, da sich Wilderer in ihrem Schutz unerkannt im Krater aufhalten konnten.
Seit 1951 ist der Krater Teil des Nationalpark Serengeti. 1959 wurde außerhalb des Kraters ein besonderes Schutzgebiet (Ngorongoro Conservation Area) eingerichtet, in dem den Massai Ansiedlung und Weidewirtschaft erlaubt ist. 1975 wurde Landwirtschaft im Krater endgültig verboten. 1979 wurde er auf die UNESCO-Liste des Weltnaturerbe aufgenommen und 1981 als Biosphärenreservat ausgezeichnet. Zusätzlich wurde der Krater 2010 zum Weltkulturerbe erhoben.
In einem Bericht an das Welterbekomitee schreibt die Parkverwaltung 2006, dass die Zahl der Fahrzeuge von Touristen im Krater ein zunehmendes Problem darstelle. In den äußeren Bereichen besteht ein erheblicher Siedlungsdruck. Regelmäßig mussten in der Vergangenheit illegale Felder beseitigt werden. Zuletzt wurden 60.000 Hirten mit 350.000 Stück Vieh im Schutzgebiet gezählt. Das ist deutlich mehr, als das Land ohne den verbotenen Getreideanbau ernähren kann. Durch den staatlichen Ankauf von Land außerhalb des Parks soll jetzt die Situation entspannt werden.
Am Rande des Kraters wurden Michael Grzimek († 1959) und sein Vater Bernhard Grzimek († 1987) bestattet.[3] Bernhard Grzimek hatte Anfang der 1960er Jahre mit Geldern der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt das Serengeti Research Institute initiiert, das die Zugwege und das Verhalten der Wildtiere erforschen und so zu ihrem langfristigen Schutz beitragen sollte. Der Krater selbst ist zum Nationalpark erklärt worden.“ (Wikipedia)
7. Lake Manyara Nationalpark
Der „kleine“ Lake Manyara Nationalpark bildete den Abschluss unserer erlebnisreichen Reise. Wohlbehalten kamen wir nach Deutschland zurück.